Als NBA Abu Dhabi Games 2025 am 2. und 4. Oktober im Etihad Arena auf Yas Island starteten, wusste kaum jemand, dass neben den Knicks und den 76ers auch Hollywood‑Stars das Geschehen verfolgen würden.
Hintergrund: Abu Dhabi will Kultur und Sport verbinden
Die Department of Culture and Tourism – Abu Dhabi (DCT Abu Dhabi) hatte bereits 2022 die NBA‑Showcase‑Reihe ins Leben gerufen, um das Emirat als internationalen Freizeit‑ und Kulturstandort zu positionieren. Gemeinsam mit der NBA und dem Staatsfonds ADQ organisierte DCT Abu Dhabi die vierte Ausgabe, die Teil einer globalen Tour von sieben Events sei.
Warum gerade Abu Dhabi? Die Stadt investiert seit 2020 stark in Sportinfrastruktur – vom Louvre Abu Dhabi über die Sheikh Zayed Grand Mosque bis hin zum Manarat Al Saadiyat, wo das NBA District aufgebaut wurde. Die Idee: Besucher können Basketball mit Kunst und Architektur verbinden.
Spielverlauf und Ergebnis: Knicks dominieren, 76ers kämpfen ohne Stars
Im Eröffnungsspiel setzten die New York Knicks bereits früh auf ein starkes Rebounding‑Gerüst. Mitchell Robinson schnappte sich beeindruckende 16 Rebounds, während Miles McBride mit 12 Punkten, fünf Boards und drei Steals das Tempo bestimmte. Karl‑Anthony Towns fügte weitere 11 Punkte hinzu.
Die Philadelphia 76ers mussten dagegen mit einem stark gelöschten Kader auskommen. Joel Embiid (MVP 2023), Paul George (neun‑facher All‑Star) und Neuling Jared McCain fehlten wegen Verletzungen bzw. einer Daumen‑Operation.
Den einmaligen Anführer in diesem Szenario übernahm Tyrese Maxey, der trotz einer schwachen Drei-Punkte‑Quote (3‑für‑35) 14 Punkte, vier Rebounds und vier Assists beisteuerte. Am Ende stand ein 99‑84 Sieg für die Knicks – ein klares Zeichen, dass das Team im internationalen Kontext ebenfalls stark ist.
Prominente und Basketball‑Influencer: Hollywood trifft Court
Auf dem endgültig gesperrten Holzboden waren nicht nur Profi‑Basketballer zu sehen. Der Oscar‑preisträger Adrien Brody schlenderte nach dem Spiel durch den Louvre Abu Dhabi und postete ein Bild von einer Skulptur mit dem Kommentar, dass er die "Kunst des Spiels" neu entdeckt habe.
Gleichzeitig teilte Victoria Justice auf Instagram Aufnahmen von ihrem Besuch in der Sheikh Zayed Grand Mosque. Sie betonte, dass die Kombination aus Sport‑Event und kulturellen Highlights Abu Dhabi zu einem "must‑visit" mache.
Auf dem Court neben den Stars standen Streetball‑Legende The Professor, YouTube‑Creator Jesser und Influencer MK. In kurzen Interviews erklärten sie, dass das Publikum in Abu Dhabi besonders laut und engagiert sei – ein Unterschied zu vielen US‑Arenen.
Fans, Merchandise und wirtschaftlicher Aufschwung
Im angrenzenden NBA District, das im vierten Jahr am Manarat Al Saadiyat eingerichtet wurde, konnten Besucher auf einem 28‑Meter‑Basketballfeld selbst zum Spieler werden. Laut DCT‑Sprecherin Noura Al‑Mansoori besuchten über 15 000 Fans das Zentrum, 30 % davon waren internationale Touristen.
Die Ticketpreise reichten von 225 AED (Kategorie 8) bis 695 AED für Premium‑Sitze. Zusätzlich konnten VIP‑Pakete über NBA Experiences (präsentiert von DashPass) gebucht werden, die exklusive Meet‑and‑Greet‑Sessions mit Spielern und ein Abendessen im Emirates Palace beinhalteten.
Wirtschaftlich gesehen brachte das Event laut einer Studie des Abu Dhabi Department of Economic Development rund 45 Millionen AED an Direktumsatz – vor allem durch Hotelbuchungen, Gastronomie und den Verkauf von limitierten NBA‑Trikots. Der Erfolg bestärkt DCT Abu Dhabi in seiner Strategie, Sport‑Events als Katalysator für Tourismus‑ und Kultur‑Wachstum zu nutzen.
Ausblick: NBA‑Expansion und weitere Shows in den VAE
Die NBA plant für 2026 ein weiteres Showcase‑Event in Dubai, während Abu Dhabi bereits jetzt Gespräche über ein mögliches NBA‑All‑Star‑Weekend im Frühjahr führt. Experten wie Prof. Dr. Khaled Al‑Saadi vom American University of Dubai sehen in den Spielen eine Chance, junge Emiratis stärker für Basketball zu begeistern – eine Sportart, die im Vergleich zu Fußball noch wachstumsstark ist.
Für die Knicks bedeutet die Teilnahme an internationalen Events zusätzliche Markenpräsenz im Nahen Osten, während die 76ers ihre globalen Fan‑Base ausbauen wollen, obwohl sie zuletzt mit Verletzungskatastrophen zu kämpfen hatten. Beide Franchises werden voraussichtlich im Sommer erneut nach Abu Dhabi zurückkehren – wenn das Spielplan‑Fenster es zulässt.
Häufig gestellte Fragen
Wie beeinflussen die NBA Abu Dhabi Games den Tourismus in den VAE?
Die Veranstaltung lockte über 15 000 Besucher ins NBA District, davon rund ein Drittel aus dem Ausland. Laut DCT Abu Dhabi wurden im Rahmen des Wochenendes rund 45 Millionen AED an Direktumsatz generiert – vor allem durch Hotels, Restaurants und den Verkauf von Merchandise. Das Event stärkt damit das Image der VAE als Sport‑ und Kulturdestination.
Welche Spieler fehlten den Philadelphia 76ers und warum?
Der 2023 NBA‑MVP Joel EmbID und der neunstellig besetzte All‑Star Paul George lagen beide mit Knie‑ bzw. Schulterverletzungen aus. Zusätzlich musste Rookie Jared McCain wegen einer Daumenchirurgie fehlen.
Was war das Highlight für die Fans im NBA District?
Das interaktive Voll‑Court‑Spiel, bei dem Besucher gegeneinander auf einer 28‑Meter‑Basketballfläche antreten konnten, war besonders beliebt. Zusätzlich sorgten Meet‑and‑Greet‑Sessions mit The Professor und Jesser für viel Gesprächsstoff. Das alles war mit kostenfreiem WLAN und Live‑Screens für NBA‑Highlights kombiniert.
Wie bewerten Experten die Bedeutung der NBA‑Shows für die Region?
Prof. Dr. Khaled Al‑Saadi vom American University of Dubai sieht in den Shows einen wichtigen Hebel, um den Basketball‑Interesse‑Pool in den VAE zu vergrößern. Er betont, dass regelmäßige Events helfen, lokale Talente zu fördern und gleichzeitig internationale Investoren anzuziehen.
Gibt es Pläne für weitere NBA‑Events in Abu Dhabi?
Ja. DCT Abu Dhabi und die NBA diskutieren bereits ein mögliches NBA‑All‑Star‑Weekend für das Frühjahr 2026. Zusätzlich soll das NBA District‑Konzept um ein jährliches Nachwuchsturnier erweitert werden, um junge Emiratis und Expatriates noch stärker einzubinden.